Die Entwicklung des bisherigen Schäfflertanzes

Im Jahr 1924 fuhren der Auber Büttnermeister Georg Geißendörfer und der damalige Bürgermeister Karl Hochgeschwender nach München, um sich dort Notizen über Schritte und Figuren des original Schäfflertanzes aufzuzeichnen. Anhand dieser Notizen wurde der Schäfflertanz mitsamt der Melodie nach Aub übertragen. Doch durch den Krieg gerieten die Figuren in Vergessenheit und zur Wiederaufführung im Jahr 1951 musste ein fast neuer Schäfflertanz ins Leben gerufen werden. Hierzu fuhren die damaligen Betreuer Hans Geißendörfer und Karl Kistner in die Nähe von Marktheidenfeld, wo ebenfalls ein solcher Volkstanz zur Aufführung gebracht wurde. Doch auch durch die folgende Unterbrechung von 1951 bis 1969 gerieten Schritte und Figuren in Vergessenheit, so dass im Jahr 1969 viel Kreativität von Kurt Kistner und Bernhard Hammer bei der Einstudierung des Schäfflertanzes gefragt waren. Die damaligen Trainer setzten sich mit Hans Geißendörfer zusammen um die Schrittfolge zu rekonstruieren. Dabei standen ihnen jedoch nur gelbe Kartons zur Verfügung, auf welchen die Figuren nur schwer erkennbar abgebildet waren. Da dies nicht zu dem gewünschten Ziel führte, erfanden sie kurzerhand einen neuen Schritt und versuchten mit „Mensch-ärgere-dich-nicht“ Figuren den Tanz zu rekonstruieren. Auch eine neue Figur, das so genannte Zahnrad wurde in den Tanz integriert. Dieser Schäfflertanz wurde bis zum Jahre 2003 nach den Originalaufzeichnungen von Kurt Kistner und Bernhard Hammer aufgeführt und stellte sich wie folgt zusammen:

Grundposition:

Auf der rechten Seite stehen die 6 Frauenbögen; voran die Oberschäfflerin. Auf der linken Seite befinden sich die männlichen Schäffler in derselben Konstellation. Zu Beginn der Musik erteilen die Oberschäffler das Zeichen zum Bogenanheben und beginnen mit der Traditionellen Begrüßung.

Die Oberschäfflerin und der Oberschäffler bewegen sich mit zögernden Schritten aufeinander zu. Die Schäfflertänzer folgen ihnen und verneigen auf Zeichen der Oberschäffler die Bögen. Bei einem erneuten Zeichen erheben sich die Laubbogen und die Schäffler bewegen sich zurück zur Ausgangsposition. Die nächste Figur ist die große Krone. Der Oberschäffler und die Oberschäfflerin laufen auf die Mitte der Tanzfläche. Der jeweils hinterste Tanzbogen beginnt und bewegt sich unter den restlichen Bögen auf die Mitte zu. Nach und nach folgen ihnen die Bögen und formieren sich durch die Überkreuzung der Bögen zu einer Krone. Nach einer Rechts- und einer Linksdrehung fangen die Tänzer an sich zur kleinen Krone aufzulösen. Dort bilden die Frauenbögen über der Oberschäfflerin eine Überkreuzung der Bögen, ebenso die Männer über Ihrem Oberschäffler. Nach einer Runde im Uhrzeigersinn und einer Gegenrunde beginnt der Auszug auf die Grundposition.

Anschließend bewegen sich die Oberschäffler auf ein gegenüberliegendes Kreuz zu. Auf Zeichen formieren sich die Schäffler so, dass der innere Tänzer am Oberschäffler entlang und der äußere einen großen Kreis außen herum läuft. Die Frauen- und Männerbögen greifen dabei, wie bei einem Zahnrad ineinander. Nach einer Drehung erfolgt der sofortige Ausmarsch. Die Oberschäffler marschieren mit dem letzten Paar aus.

Nun erfolgt eine Pause in der der Oberschäffler den Reifen mit einem gefüllten Weinglas schwingt, ohne einen Tropfen des kostbaren Getränkes zu verschütten. Darauf folgend bringt er das Glas zu seiner Oberschäfflerin und lädt sie zu einer kleinen, fränkischen Erfrischung ein.

Weiter geht der Tanz nun mit der Rosette. Die Tänzer lösen sich auf in zwei mit den spitzen zusammentreffenden Dreiecken und marschieren auf Ihren Oberschäffler zu. Sie bilden eine Art Stern um den Oberschäffler und auf Zeichen machen Sie einen Schritt nach außen um die Bögen zu senken. Nach einer Runde erfolgt dasselbe noch einmal. Nun lösen sie sich wieder zum Ausmarsch in ihre Dreiecke auf.

Im Anschluss daran kommt die sechste und letzte Figur, der große Reigen. Die Oberschäffler stehen in der Mitte des Platzes beisammen. Im Wechsel stehen ein Mann und eine Frau innen, der Gegenpartner jeweils außen. Auf ein Zeichen heben die Männer Ihre Bögen an und bleiben stehen. Die äußeren Damen gehen nach innen und laufen unter den Bögen der Männer. Nach einer Runde legen die Herren Ihre Bögen auf den Frauenbogen auf und jedes Tanzquartett formiert sich zu einem Kreuz, um gemeinsamen auszumarschieren.

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